Empfehlungen

Die Ständige Impfkommission gab im Juli 2012 zum ersten Mal umfassende Empfehlungen zur Mumps-Impfung heraus, betreffend den Personenkreis, der entweder unvollständig oder nicht geimpft ist. Dies war notwendig, weil sich das Alter der Mumpserkrankten geändert hat. Waren es früher Kinder bis zu zehn Jahren, sind heute überwiegend junge Erwachsene und Jugendliche von der Virus-Infektion betroffen. Wie in anderen europäischen Ländern kommt es deshalb auch in Deutschland zu mehr Mumps-Infektionen, zum großen Teil in Einrichtungen für junge Erwachsene und Jugendliche. Diese Personengruppen waren in den bisherigen Impfempfehlungen nicht berücksichtigt. Auch der Hinweis, dass vorzugsweise die Kombinations-Impfung mit MMR-Impfstoff zu verwenden, ist hinfällig. Grund ist, es gibt in Deutschland keinen anderen Impfstoff gegen Mumps.

MMR Impfung

Aktualisiert wurde die berufliche Indikation in Bezug auf eine MMR-Impfung. Die Ständige Impfkommission erweiterte diese auf Personen, die im Gesundheitswesen und in privaten Pflegediensten arbeiten sowie auf Arbeitnehmer in Gemeinschafts- oder Ausbildungseinrichtungen. Ziel ist es, durch die Impfempfehlung die Verbreitung von Mumps in den genannten Einrichtungen zu verhindern. Mumps war in der Vergangenheit als harmlose Kinderkrankheit dargestellt. Die Bezeichnung kam zustande, weil die Betroffenen Kinder im schulpflichtigen Alter oder Kinder, die im Kindergarten oder der Kita betreut wurden. Nach ungefähr zwei Wochen waren die Kinder wieder gesund. Über die hochgradige Ansteckungsgefahr und welche Komplikationen auf Mumps-Viren zurückzuführen sind, wusste vor 40 Jahren kaum jemand Bescheid. Bei Kindern unter zwei Jahren, die eine Mumps-Infektion haben, sind die typischen Symptome nicht vorhanden. Größere Kinder haben die für Mumps typische doppelseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die sich vom Ohr bis zum Kieferansatz ausbreitet.

Ohren

Die Mumps-Viren richten nicht nur bei der Ohrspeicheldrüse Unheil an, sondern auch gesamten menschlichen Körper. Nach einem Bericht des Robert-Koch-Institutes vom August 2012 sind Komplikationen durch das Mumps-Virus bei Männern häufiger zu beobachten.

Impfstoff

Den Impfstoff gegen Mumps gibt es erst seit Mitte der 1970er Jahre; als Kombi-Impfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln, kurz MMR seit den 1990er Jahren. Seit dem Jahr 2006 verwenden Ärzte den Impfstoff mit Varizellen, kurz MMRV. Bei diesem Serum werden die Mumps-Viren in Hühner-Embryozellen gezüchtet. Mit dieser Impfung erhalten die Menschen eine zellulare und humorale Immunität. Das Mumps-Virus ist weltweit aktiv und hat während des gesamten Jahres Saison, wobei es seine Aktivität im Frühjahr und Winter vervielfacht. In den Jahren 2002 bis 2007 und im Jahr 2009 gab es in Deutschland die wenigsten Mumps-Erkrankungen. Die Impfmüdigkeit verlangt ihren Preis, so stiegen die Zahlen der Erkrankungen 2008 und 2010 erneut an, erreichten aber nicht die großen Zahlen der Jahre 2000 und 2001.